Adaptionen



Bouletasche

Weil ein Kunde keine passende Tasche zum Verschenken finden konnte, brachte er - in der Hoffnung auf Nachbau - eine alte französische Bouletasche mit.

Unter Verzicht auf einige Schnörkel habe ich die Tasche so gut es ging nachgebaut und weil sie mir gefiel auch noch ein zweites Exemplar fürs Schaufenster hergestellt.

Dort entdeckte eine Kundin das Handtaschenpotential in dem kleinen Ding. Mit der Erweiterung um einen Schultergurt hatte ich fortan zusätzlich eine hübsche Handtasche im Programm.





Partiturtasche

Eine braune Tasche dieser Art wird seit Jahren von Manufactum vertrieben. Eine Kundin aber wollte dieselbe Tasche in schwarz haben.

Mit meiner "Über-Eck"-Naht ist sie zudem stabiler als die Vorlage und man kann sie wie einen Koffer überall frei hinstellen.





Markttasche

Auch die Markttasche habe ich nach Kundenwunsch hergestellt. Eine Frau aus der Nachbarschaft brachte eine Vorkriegstasche mit, die einst für den täglichen Markteinkauf genutzt wurde.

Der steife Kasten schützt die Einkäufe besser als Tüten und Beutel; die beiden Deckel fallen von allein zu und sie ist auch deshalb praktisch weil der Inhalt leicht verstaut und entnommen werden kann.

Eigentlich die ideale Damentasche für beinahe jeden Zweck und sogar mit einem Samtfutter versehen.





Pilotenkoffer

Neben meiner Ladenwerkstatt gab es eine Handelsvertretung für Medizinprodukte. Der Inhaber stellte sich vor, dass meine Art der Herstellung auch zum Design eines Pilotenkoffers passen könnte. Auch ich war von der Idee angetan.

Der fantasielose Kasten entsprach insofern meiner Vorstellung, weil ich damit in Reinkultur präsentieren konnte, was mein Markenzeichen war: "Über-Eck" vernähtes Sattlerleder in minimalistischem Design.





Englische Taschen

Auch die englischen Taschen gehen auf eine Kundenidee zurück. Eines Tages erschien ein Engländer mit der Tasche seines Opas im Geschäft und wollte sie nachgebaut haben. Entgegen meiner Gewohnheit "Über-Eck" zu nähen habe ich die Tasche konventionell genäht.

Später stellten Kunden die Frage ob man in diesem Stil nicht auch eine Laptoptasche herstellen könnte. Es entstanden daraufhin - diesmal wieder "Über-Eck" genähte - gepolsterte und gefütterte Taschen, in denen man Laptops herumtragen konnte. Mit der schwarzen Variante konnte ich dann auch die Minimalismusfreunde überzeugen.





Posttasche

Die "Posttasche" war auch in ihrer ursprünglichen Form eine Posttasche.


Sie gehörte zur Dienstausstattung der Thüringer Briefträger und man kann sie dort gelegentlich noch auf Flohmärkten finden. Das links abgebildete Exemplar wurde zur Vorlage für die Tasche, die sich ein Kunde gewünscht hatte. Als Funktions- und Designelement gefiel mir die sinnvolle Verstärkung der Seiten. Im Übrigen war sie einfach nur praktisch und passte zum Stil der Kunden vom Prenzlauer Berg.



Den Schultergurt habe ich aus ergonomischen Gründen auf die Taschenrückseite versetzt und als einzige meiner Taschen nutze ich sie bis heute selbst als Fahrradtasche.